Zusammenfassung
Rezidivsituation und Fernmetastasierung stellen bei Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs
(HNSCC) eine große therapeutische Herausforderung dar. Es besteht für die betroffenen
Patienten eine hohe Morbidität sowie meist eine unbefriedigende, mediane Gesamtüberlebensrate
selbst unter intensiven Kombinationschemotherapien. Die Einführung des Epidermal Growth
Factor Receptor (EGFR)-Antikörpers Cetuximab 2008 stellte in Verbindung mit einer
platinhaltigen Chemotherapie eine erste Verbesserung in Bezug auf das Gesamtüberleben
seit Jahrzehnten dar. Da aber eine Monotherapie mit Cetuximab bei besserer Verträglichkeit
eine deutlich geringere Effektivität als eine Kombination mit platinhaltiger Chemotherapie
aufweist, besteht großer Bedarf, neue Ziele für zielgerichtete Therapien zu identifizieren
und mögliche Kombinationen zu evaluieren. Neue Zielstrukturen umfassen EGFR und seine
nachgeschalteten Rezeptor- Tyrosinkinasen, sowie Inhibitoren des VEGF- und des PI3K/AKT/
mTOR-Signalweges. Ferner liegt aktuell großes Potenzial in einer Immuntherapie mittels
Checkpoint-Blockade. Aufgrund der nur eingeschränkten
Effektivität einer zielgerichteten Monotherapie sind gegenwärtig mögliche Kombinationstherapien
und deren Toxizitäten sowie der Zeitpunkt des Therapiebeginns von großem klinischem
Interesse.
Abstract
Recurrent squamous cell carcinomas of the head and neck (HNSCC) is a challenging disease
due to morbidity and limited median overall survival rates even after aggressive chemotherapeutic
regimen. The clinical establishment of the epidermal growth factor receptor (EGFR)
antibody Cetuximab in 2008 brought the first significant survival benefit in palliative
chemotherapy of HNSCC for decades. With regard to rather high toxicity of palliative
chemotherapy and low remission rates after Cetuximab monotherapy, there is an urgent
need for new targeted therapies.
New targeted therapeutics include antagonists of EGFR and its downstream kinases,
as well as inhibitors of VEGF- and PI3K/AKTmTOR signaling pathways. Furthermore, novel
immunological checkpoint inhibition provides new hopeful perspectives.
Due to limited remission rates of monotherapies using antibodies or tyrosine kinase
inhibitors the evaluation of less toxic combination therapies is of great current
clinical interest.